Metal Corner by Kilian Servais

Metal Corner 9/99

Vorwort
News
CD Reviews
History: Rhapsody
Interessante Lyrics
Tourdaten
Top 10
Abschlie�end


Vorwort

Es hat wieder zugeschlagen! Das altbekannte Sommerloch macht auch vor dem h�rteren Musikbereich keinen Halt und somit gibt`s diesesmal zwar etwas weniger News, daf�r aber drei CD Kritiken sowie den anderen obligatorischen Krams. Wetbewegendes ist zwar den letzten Monat nichts passiert (siehe News), aber immerhin sind einige hochkar�tige CD`s f�r die n�chsten Wochen angek�ndigt, die dann nat�rlich auch in der Metal Corner vorgestellt werden. Aber jetzt erstmal viel Spa� mit der aktuellen Ausgabe. Bis denne,

Kilian "The Bruce" Servais


News


CD Reviews

Primal Fear: Jaws Of Death

Als Primal Fear Anfang `98 ihr selbstbetiteltes Debut ver�ffentlichten, konnte niemand der Erfolg absehen, den die Mannen um Ralf Scheeppers (ex-Gamma Ray) und Mat Sinner (Sinner) haben w�rden. Deswegen erstaunte es nicht sonderlich, da� Primal Fear Anfang `99 wieder ins Studio gingen, um einen amtlichen Nachfolger zusammenzuschustern. Das Resultat "Jaws Of Death" liegt jetzt verkaufsbereit in den L�den und f�hrt konsequent die auf derm Vorg�nger eingeschlagene Linie fort. Allerdings gab es auch eine wesentliche Ver�nderung: Mit Stefan Leibing stie� ein weiterer Gitarrist zur Band, was sich nat�rlich positiv auf den Sound auswirkte, der nun mit mehr Power aus den Boxen dr�hnt.

Dies merkt man schon bei dem Opener "Final Embrace", der extrem kraftvoll aus den Boxen dr�hnt und unmissverst�ndlich die Trademarks von Primal Fear offenbart: Statt Bombast (wie es z.Zt. �blich ist) wird auf harte Riffs gesetzt; eine wahrlich gute Entscheidung, wie sich im nachfolgenden herausstellen wird: Denn neben "Final Embrace" gibt es mit "Save A Prayer", "Under Your Spell", dem m�chtigen "Church Of Blood" und dem treibenden "Nation In Fear" noch weitere wahre Power Granaten. Zwar kommen im letzten Drittel auch einige durchschnittliche Nummern zum Zuge, aber die hervorragende Rainbow Coverversion "Kill The King" entsch�digt das voll und ganz. �ber dem allen steht der nach wie vor perfekte Gesang von Ralf Scheepers, der nach wie vor zu einem der besten deutschen Lead S�nger geh�rt. Auch an der Produktion gibt`s, erwartungsgem��, nichts zu n�rgeln, so da� unter dem Strich mit "Jaws Of Death" ein w�rdiger Nachfolger das Licht der Welt erblickt hat; auch wenn die eine oder andere Speed Nummer der CD sicherlich gut getan h�tte. Na ja, trotzdem kann man den Jungs eine sehr gute Leistung atestieren und sich sicher sein, da� Primal Fear sich endg�ltig in den Top 10 des deutschen Power Metals etablieren konnten. Fans vom Debut, Judas Priest (stellenweise gibt`s �hnlichkeiten mit Priest) und Power Metal der Marke Running Wild k�nnen "Jaws Of Death" blind abgreifen.

Fazit: 8.5 von 10 Punkten

Metalium: Millenium Metal-Chapter I

Schon im Vorfeld wurde f�r das Debut von Metalium unverh�ltensm��ig viel Werbung gemacht. Bei einer Newcomer Band w�rde das ganze wenig Sinn machen und demzufolge handelt es sich bei Metalium, auch wenn "Millenium Metal-Chapter I" das Debut darstellt, nicht um eine Newcomer Band, was auch ein Blick auf die Besetzung beweist: Neben Chris Caffery (Savatage; Gitarre), sind auch Mike Terrana (u.a. Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell und aushilfsweise bei Gamma Ray; Drums) Deutschlands Top Talent Henning Basse (Brainstorm; Vocals) und Lars Ratz (Zed Yago & Velvet Viper; Bas) dabei. Abgerundet wird die Besetzung von Mathias Lange (Gitarre).

Wie man wahrscheinlich dem Titel schon entnehmen kann, handelt es sich bei Metalium um True Metal und sicherlich wird es jetzt einige geben, die den Herren Musikern Geldsucht unterstellen, was angesichts des momentanen True Metal Trends auch gar nicht so abwegig ist. Um es aber gleich vorwegzunehmen: In "Millenium Metal-Chapter I" steckt viel Herzblut und sobald man sich die Scheibe einmal angeh�rt hat, wird man die oben aufgestellte These schnell vergessen. Denn das Metalium Debut ist einem Gro�teil der Konkurrenz meilenweit vorraus. Nach dem obligatorischen Intro gibt es mit "Fight" gleich einen alles wegfetzenden Opener, gefolgt von dem nicht minder schlechteren "Dream Of Doom". Auch St�cke wie "Metalium", "Free Forever" (Anspieltip!) und "Strike Down The Heathen" knallen mehr als nur ordentlich. Mit Metamorphosis hat sogar eine Halbballade ihren Weg auf die CD gefunden. Ganz in der Tradition von Iron Maidens "Infinite Dreams", k�nnte daraus bald ein Klassiker werden. Mit "Smoke On The Water" (Coverversion von Deep Purple) gibt es zwar eine der h�ufigst gecoverten Titel der letzten Jahre, aber Metalium haben es vorz�glich geschafft, dem Titel ihre eigene Marke aufzudr�cken.

Hervorzuheben ist noch das superbe Power Drumming von Mike Terrana (mein Gott, so ein Drumming wie auf "Void Of Fire" habe ich selten vorher geh�rt) und nat�rlich die superbe Gesangsleistung von Henning Basse. Zum Abschluss sei noch erw�hnt, da� das Digipack mit einem zus�tzlichen Bonustrack ("Burning") gl�nzen kann. Zus�tzlich gibt`s noch einen Bildschirmschoner f�r Wintel PC`s, der zwar nicht �bel, aber alles andere als lebensnotwendig ist.

Fazit: 8.5 von 10 Punkten

Iced Earth: Live In Athens (3 CD Set)

Iced Earth sind eine der wenigen Bands, die, trotz jahrelanger, konstant sehr guter CD Releases, niemals den Weg an die Spitze gefunden haben. Erst mit dem letzten Album "Something Wicked This Way Comes" (laut Lesern des Magazines Rock Hard das Album des Jahres) �nderte sich dieser Status etwas und Iced Earth konnten auch in unseren Breiten gr��ere Erfolge erzielen; was wahrscheinlich aber eher mit dem derzeitigen True & Power Metal Boom zusammenh�ngen d�rfte, denn musikalisch gesehen ist "Something Wicked This Way Comes" auf dem selben (hohen) Niveau wie die Vorg�nger.

Eindrucksvoll dokumentiert wird das ganze durch die j�ngst erschienene 3 CD Box "Live In Athene", auf der sich sage und schreibe 31 Tracks (�ber drei Stunden Spielzeit!) von s�mtlichen Iced Earth Platten wiederfinden. Da Iced Earth in Griechenland schon lange den Status haben, den sie verdienen, war es nur logisch, dort das erste Live Album der Bandgeschichte aufzunehmen. An zwei hintereinanderfolgenden Abenden wurde dieses Meisterwerk zusammengeschnitten und enth�lt wirklich alles, was ein gutes Live Album ausmacht: Die Fans waren bestens mit dem Material der Band vertraut und gingen mehr als euphorisch mit, die Band war in bester Spiellaune und das ganze wird letztendlich noch von einer hervorragender Setlist abgedeckt. Songs wie "Dark Saga", "Cast In Stone" und "Angels Holocaust" geh�ren genauso zum Set wie neuere Kompositionen vom Kaliber eines "Stand Alone" oder des phenomenalen "Melancholy". Auch die Triologie "Something Wicked" hat es dreigeteilt ("Prophecy", "Birth Of The Wicked" und "The Coming Curse") auf einen der drei Silberlinge geschafft. Musikalisch ist ohnehin alles in bester Ordnung; besonders Ausnahmes�nger Mathhew Barlow hatte zwei wahre Sahnetage erwischt und setzte sowohl das neue als auch das alte Material perfekt um.

Letzendlich kann man sagen, da� dieses 3CD (bzw. 5 Vinyl-Picture Disk) Set ein wahrer Kn�ller ist. Zum Preis von 30 DM (!!) bekommt man einen umfassenden �berblick �ber Iced Earth. Das hier jeder True Metal (bzw. Heavy Metal) Fan zugreifen muss, d�rfte wohl klar sein. Ich kann Euch garantieren: Die geh�rten drei Stunden Musik werdet ihr nicht so schnell vergessen. Worauf wartet Ihr also noch??

Fazit: 10 von 10 Punkten


History: Rhapsody

Bei Rhapsody handelt es sich um eine aus Italien kommende Band, die aber einige Besonderheiten zu offerieren hat: Die Band benutzt neben dem typischen Power Metal auch zahlreiche Elemente aus dem Klassikbereich und fokusierte so den Trend, Metal mit Klassik zu vermischen. Immerhin gelang es Rhapsody, anfangs bestehend aus Luca Turilli (Gitarre), Alex Staropoli (Keyboards), Daniele Carbonera (Drums) und Fabio Lione (ex-Labyrinth, jetzt auch Athena; bei Labyrinth damals noch unter dem Namen Joe Terry; Vocals), mehr als nur Achtungserfolge mit dem Debutalbum "Legendary Tales" (1997) zu erzielen. Immerhin wurde die Band in vielen Publikationen als "neben HammerFall hoffnungsvollster Newcomer" gefeiert, was nicht zuletzt an den sehr ausgekl�gelten Arrangments lag. Was einigen bei dem Line-up aufgefallen sein d�rfte, ist die Tatsache, da� kein Bassist dabei ist; s�mtliche Bass Parts wurden von den Heavens Gate Kollegen Sascha Paeth (der �brigens auch mit Charlie Bauernfeind die Produktion beider Scheiben �bernahm) und Robert Hunecke eingespielt. Aufgrund des �berw�ltigenden Erfolges wurde dann bald auch ein regul�rer Bass Spieler in die Band geholt, der auf den Namen Alessandro Lotta h�rt. Schon 1998 erschien das Zweitlingswerk mit dem Titel "Symphony Of Enchanted Lands", welches von der (Fach) Presse ebenfalls frenetisch abgefeiert wurde. Neben der regul�ren Klassik-Crew vom Vorg�nger (Violine, Viola, Fl�ten, etc.) gaben sich diesesmal auch der Don Kosaken Chor (!) sowie einige weitere bekannte Pers�nlichkeiten aus dem Klassik Bereich die Ehre.

Bisherige CD`s

1. Legendary Tales (1997)

2. Symphony Of Enchanted Lands (1998)

Single:

1.Emerald Sword (auch als Picture Disk erh�ltlich)) (1998)


Interessante Lyrics

Keine Metal Corner ohne die "Interessanten Lyrics". F�r diese Ausgabe habe ich mir einen Song von Running Wild herausgepickt. Der Song hei�t "Rebel At Heart" und stammt vom `95 ver�ffentlichten Album "Masquerade".

They Want You To Live On Their Rule
To Walk Just Straight In The Line
Big Brother, So Mean And So Cruel
So Obey And You`ll Doing Fine

Bridge:

Proud You`ll Be
For All The World To See
So Shed Of Your Fear
If You Wanna Be Free

They Want You Working from 9 To 5
Paying Your Tax All The Way
They Don`t Care If You`re Dead Or Alive
But They Care What You Do Or Say

Bridge

Chorus:

The Wind Of Freedom Blows Away The Binding Chain
Independet Minds Are Sowing Their Grain
Boundless Power Will Taer The Wall Apart
So Don`t Give In Being A Rebel At Heart

The Pressure Group Lives On The Fal
They Hate People Saying The Truth
They Don`t Want People Using Their Head
They Don`t Want A Critical Youth

Bridge

Chorus


Tourdaten

Grave Digger (Anfang 2000)

6.1. Hamburg, Markthalle
7.1. Braunschweig, FBZ
8.1. Glauchau, Alte Spinnerei
9.1. Frankfurt, Batschkapp
10.1. Bochum, Zeche
11.1. Berlin, Kesselhaus
12.1. Ludwigsburg, Rockfabrik
13.1. CH-Pratteln, Z7
14.1. Lichtenfels, Stadthalle
15.1. Kaufbeuren, Zeppelinhalle

Metal Church

22.10. Offenbach, Hafenbahn
23.10. Glauchau, Alte Spinnerei
24.10. Bochum, Zeche
25.10. Hamburg, Markthalle
27.10. N�rnberg, Hirsch
28.10. A-Wien, Planet Music
29.10. A-Salzburg, Rockhouse
30.10. Kaufbeuren, Zeppelinhalle
31.10. Ludwigsburg, Rockfabrik
2.11. CH-Pratteln, Z7
11.11 Osnabr�ck, Hyde Park

Rage & Nightwish

12.11. Markneukirchen, Sch�tzenhaus
15.11. Berlin, Kesselhaus
16.11. Hamburg, Markthalle
19.11. Osnabr�ck, Works
20.11. B-Vosselaar, Biebop
21.11. Bochum, Zeche
22.11. Saarbr�cken, Garage

Top 10

Gamma Ray Powerplant
Subway To Sally Hochzeit
Iced Earth Something Wicked This Way Comes
Blind Guardian Nightfall In Middle-Earth
Nightwish Oceanborn
Kreator Endorama
Edguy Theater Of Salvation
Children Of Bodom Hatebreader
Amorphis Tuonela
Monster Magnet Powertrip


Quelle: Rock Hard



Abschlie�end

Ihr seid mal wieder am Ende der Metal Corner angekommen. N�chsten Monat wird es neben der neuen Helloween (Coverversionen) evtl. auch eine Review zum neusten Grave Digger Output "Excalibur" geben. Ebenfalls geplant ist ein Konzertbericht zum Iron Savior Gig vom 5.9. (mit Riot & Warhead; Bochum, Zeche). Alle anderen Rubriken werden nat�rlich auch wieder an Bord sein, so da� ihr der n�chsten Ausgabe hoffentlich schon entgegenfiebert :-)) Macht`s gut,

Kilian "The Bruce" Servais